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SchnipsGOAL - Wie alles begann...

"Wie haben Sie es gemacht?" Mit dieser sehr interessanten kleinen Frage eines Kindes begann das Abenteuer "SchnipsGOAL". Uns hat zunächst das Spiel interessiert, nicht der Name. Denn "SchnipsGOAL" startete mit dem Codenamen "Elfmeter". Aber wir werden darauf zurückkommen...

Ich saß mit einem Kind an einem Tisch in unserem Horthaus. Mit einer Fingerbewegung schoss ich ein winziges Stück zusammengeknülltes Papier, so groß wie eine Murmel, über den Tisch. Das Kind, das sich über diese Geste amüsierte und mich nachahmen wollte, versuchte, es mir auf die gleiche Weise zurückzuschießen, jedoch ohne Erfolg. Offenbar fällt es einem in diesem Alter nicht leicht, mit den Fingern zu schnipsen. "Wie haben Sie das gemacht?", fragte es. Also habe ich versucht, dem Kind zu zeigen, wie es geht. Langsam spannte ich meinen Zeigefinger mit dem Daumen, erhöhte den Druck, um dann plötzlich loszulassen und mit Wucht den Papierball zu treffen...
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Ich versuchte, ihm dabei zu helfen, indem ich seine Finger richtig platzierte, aber für den Kleinen war die Übung nicht einfach. Am Tag danach, sah ich ihn ganz aufgeregt auf mich zukommen: "Ich habe es geschafft! Ich habe es geschafft!" "Dann zeig mir, was du kannst", erwiderte ich. Also legte der kleine Junge das Papierbällchen auf den Tisch und peng! Mit einer zögerlichen Geste schnipste er den Ball. Ich muss zugeben, dass ich von der Leistung überrascht war. Er musste zu Hause viel geübt haben. "Oh mein Gott! Wie hast du es geschafft?" "Ich habe trainiert und mein Vater hat mir dabei geholfen, es zu schaffen." "Fantastisch. Also, wenn du magst, zeige ich dir ein Spiel, bei dem wir gemeinsam einen Ball schnipsen."

Als ich von der Arbeit nach Hause kam, begann ich mit dem Material zu experimentieren, um einen Ball herzustellen. Schaumstoff, mit etwas Kreppband umwickelt; das war der erste Ball für unser Spiel. Warum habe ich mich für Schaumstoff entschieden? Nun, weil der Ball eine gewisse Elastizität haben musste, um wie ein echter Fußball springen zu können. Die andere, ebenso wichtige Bedingung war, dass der Ball leicht – aber nicht zu leicht – sein musste und vor allem beim Spielen keine Schmerzen am Finger des Kindes verursachen durfte. Es war ein erfolgreicher erster Schritt, der mich jedoch nicht völlig zufriedenstellte. Ich habe ein erstes Experiment mit dem Styroporball gemacht: Der Ball war leicht, zu leicht und hatte nicht genug Sprungkraft, so wie ich wollte. Später, nach mehreren Versuchen, fand ich einen Trick, um die Beschaffenheit zu erreichen die wir jetzt haben.

Vom "Elfmeter" zum "SchnipsGOAL". Als ich am Tag nach dem Gespräch mit dem kleinen Jungen im Hort ankam, kam er als Erster auf mich zu: "Willst du mir jetzt das Spiel zeigen, das du mir versprochen hast?" "Natürlich", antwortete ich. Also zeichnete ich vor dem Eingang zum Horthaus mit Kreide ein halbes Fußballfeld auf den Boden. Ich platzierte zwei Steinstücke anstelle von Torpfosten. Und einen weiteren Stein in der Mitte, als Torwart. "Jetzt schießt du einen Elfmeter." Und ich gab ihm den Ball, den ich am Tag zuvor zu Hause angefertigt hatte. Der Durchmesser betrug 5 cm. "Er ist ziemlich groß!", sagte er. "Ja, aber er ist leicht. Er hat die passende Größe für unser Spiel. Hier, schau." Ich legte meinen Finger vor den Ball und schoss mit einem kleinen Schnips ein "Tor". Da es jedoch kein Netz gab, um den Ball aufzuhalten, musste ich aufstehen, um ihn zurückzuholen. "Willst du es auch versuchen?"

In den nächsten Tagen bastelte ich aus Kleiderbügeln und Draht Tore und bespannte diese mit Gardinenstoff mit Netzstruktur, um den Eindruck von Fußballtoren zu erwecken. Viele andere Kinder waren neugierig geworden und wollten es auch ausprobieren. Es war ein sofortiger Hit bei den Kleinen. Das neue Spiel hatte noch keinen Namen. Da es sich dabei um das Schießen von Elfmetern handelte, erhielt es automatisch den Codenamen "Elfmeter". Auch lange nachdem das Spiel entwickelt worden war, blieb der Codename "Elfmeter" bestehen. Dann reichten einfache Elfmeter nicht mehr aus; es war nun zwingend notwendig, das Spiel zu erweitern und es zu einem normalen Fußballspiel zu machen. Daher bestand die Notwendigkeit, Figuren sowohl für die Verteidiger als auch für den Torwart zu schaffen. Ich experimentierte mit allem herum, was ich in die Finger bekommen konnte, Ich habe zum Beispiel aus Sektkorken, Holzscheiben, Schaumstoff und Joghurtbechern den Torwart und die Verteidiger gebaut. Und das war noch nicht alles: Es musste auch eine Eingrenzung geschaffen werden, um Fehlschüsse aufzufangen und den Ball im Spielbereich zu halten und einen Spielfluss zu ermöglichen, der ohne dass Laufen nach dem Ball auskam. So wurden die Rückwände und Seitenwände gestaltet. Das "Publikum" an den Rückwänden wurde von den Kindern selbst gestaltet und so "erkennen" die Kinder ihre Fans wieder. Auf den Seitenwänden sind die – teilweise fiktiven – Vereins- und Ländernamen eingraviert.

Neben den technischen und ästhetischen Aspekten des Spiels wurde bei der Entwicklung des Spiels, wie es heute in seinen verschiedenen Aspekten und Varianten erscheint, sorgfältige pädagogische Arbeit geleistet. Für pädagogische Fachkräfte wurde ein begleitendes Informationsblatt konzipiert, das ihnen zusätzliche Informationen für eine sinnvolle Anwendung des Spieles im pädagogischen Kontext bietet.

Ich bin dem gesamten Team, das mich begleitet, ermutigt und unterstützt hat, sehr dankbar. Ohne seinen Beitrag wäre dieses "SchnipsGoal"-Abenteuer sicher nicht gelungen. Mögen alle an diesem Projekt Beteiligten einen Grund zur Zufriedenheit finden. Ich spreche ein großes Dankeschön an sie aus!
Und möge die Freude, die Kinder an diesem Spiel empfinden, eine Quelle des Stolzes für alle sein, die, ob nah oder fern, zur Verwirklichung des "SchnipsGOAL!"-Abenteuers beigetragen haben. (verkleinern)